Dienstag, 30. März 2010

Veilchenteppiche, Frauenmantel - Lebensraum Totholz

Nun sind sie da, die Veilchenteppiche - dieser himmlische Duft!


So sieht es aus, wenn aus einem einst geschniegelten Rasen ein Moos- und Veilchenteppich wird.


Auch Duft-Veilchen (Viola odorata) werden bei uns als Speisezugaben verwendet. Die Blüten schmecken ganz köstlich - erinnern entfernt an Veilchenpastillen, schmecken jedoch viel besser, nämlich ganz ohne diesen kratzigen Nachgeschmack! Fast wie Brause oder eine herrliche Süßigkeit.

Es gibt so vielfältige Veilchen-Rezepte! Die Blüten-Küche ist eine der attraktivsten und geradezu ein Seelen-Schmeichler.
Vieles, was der Waldgarten zu bietet hat, peppt unseren Speisezettel nicht nur auf, sondern tut überdies der Gesundheit gewaltig Gutes!

Im Terrassenbereich wächst Frauenmantel (Alchemilla vulgaris), der von mir dort angepflanzt wurde. Er wird als Heilpflanze und Salatbeigabe gegessen (z.B. mit Zwiebellauch oder fein geschnittener Zwiebel, etwas Senf, Joghurt, Zitronensaft und wenig Salz - da hinein kurz blanchiert kleingeschnitten gegeben).
Anmutig schön sind die Wasserperlen auf seinen Blättern. Man nennt das auch den Lotuseffekt. Es soll sich hierbei aber nicht um Regentau handeln, der in den frühen Morgenstunden auch die Wiesen benetzt, sondern der Frauenmantel soll das Wasser aus seinen feinen Poren am Blattrand ausscheiden.


Einige Blausternchen (Scilla), die ich heute unter einer Eibe (Taxus) im mittleren Waldgartenteil entdeckte. Von diesen Koniferen gibt es hier an verschiedenen Stellen einige. Sie sind hier meist von mittelhohem Wuchs.



Wobei es sich bei den austreibenden spitz- bzw. lanzettblättrigen Pflanzen (wohl Zwiebelblühern) - handelt, ist mir nicht bekannt. Ob es Osterglocken oder Narzissen werden? Ich lasse mich überraschen, denn wir haben sie nicht gepflanzt. Nach wie vor ist es spannend für mich, zu erleben, welche Pflanzenschätze dieser von uns nicht angelegte Garten beherbergt und welche neuen Gäste sich ansiedeln.


Wie es sich für einen richtigen Waldgarten gehört, findet sich hier auch der eine oder andere Baumstumpf. Insekten suchen darin ihren Unterschlupf.

Denn nahe beim Haus wird schon einmal ein Baum zu hoch, zu morsch, als daß man ihn stehen lassen könnte. Auch etwas, was die, die den Garten einst anlegten, nicht bedachten.


Und wenn nun schon öfter vom "mittleren Waldgartenteil" die Rede ist, muß ich ihn auch einmal zeigen. Der mittlere Teil befindet sich auch ungefähr auf der Mitte des folgenden Bildes von 2009. Der hintere Garten-Teil ist links im Bild zu sehen und zwar ganz hinten, wo vom Rasen ein hellgrüner Streifen erkennbar ist. Beide Gartenteile sind in etwa gleich groß, vorderer sowie mittlerer und hinterer Waldgartenteil.


Und zum Abschluß heute noch eine Waldgartenimpression - aus dem Jahre 2008 des hinteren Gartenteils. Die Rasenbegrenzungen sind dicht und romantisch mit Vergissmeinnicht bedeckt.


Da sich der Waldgarten beständig wandelt, bin ich schon sehr gespannt, wie er sich dieses Jahr darstellen wird. Werden sich die Vergissmeinnicht wieder so zahlreich zeigen oder wird in diesem Jahr eine anderen Pflanzenart überwiegen?

Montag, 29. März 2010

Winterlinge, Christrosen und wuchernder Ranunkelstrauch

Winterlinge - an einer anderen Stelle ausgegraben und im Vorgarten unter dem Ranunkelstrauch (Kerria japonica) gepflanzt, in der Hoffnung, daß sie angehen. Ich mag diese gelben Blütenteppiche im zeitigen Frühjahr und hier vorn hat mir ein solcher früher Farbtupfer noch gefehlt.


Wußte übrigens gar nicht, daß die Kerrie so immens wuchert und in die Höhe schießt. Denn in unseren früheren Gärten hatten wir diesen Strauch nie. Hier müssen die Büsche 2 - 3 x im Jahr gekürzt werden, um nicht alles zu überragen.


Um welche (Wild-)Pflanze es sich wohl hierbei handelt?
Ich entdeckte sie hier mehrfach, im Vorgarten wie auch hinten im Waldgarten.


edit: Bei dieser Pflanze handelt es sich um die gelbblühende Echte Nelkenwurz (Geum urbanum), wie ich im Nachhinein bei
einer Kräuterwanderung erfahren habe. Auch eine Heilpflanze. Ich werde sie an gewissen Stellen moderat wachsen
lassen.


Das war die Christrose im Jahr 2007 im Knospenstand im Februar


Heuer schaut sie leider so traurig aus




Zum Vergleich Anfang März 2007




und Anfang März 2009




Die Christrose gedeiht im mittleren Waldgartenteil.

Sonntag, 28. März 2010

Das Scharbockskraut unterm Goldregen

Das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria/Ficaria verna subsp. verna - Ranunculaceae) auch Feigwurz genannt, zu Füßen des Goldregens im hinteren Waldgartenteil beginnt gerade vereinzelt zu blühen.


Scharbockskraut dient im zeitigen Frühjahr als Wild- und Heilkraut der Bereicherung von Salaten (darf aber nur vor der Blüte und auch dann nur in geringen Mengen (bis zu 1 Handvoll pro Person!) genossen werden! Da es Giftstoffe (Protoanemonin, Alkaloide und Saponine) enthält, die in größeren Mengen und vor allem ab Blüte zur Wirkung kommen. Obwohl es zu den Hahnenfußgewächsen zählt, besitzt es nicht deren Giftigkeit! Aber wie schon Paracelsus sagte - die Menge macht das Gift.

Das Scharbockskraut enthält hohe Mengen Vitamin C und wurde früher gegen Skorbut verwendet. Daher auch der Name Scharbock, der soviel wie Skorbut bedeutet.

Lebensraum des Scharbockkrauts sind krautreiche Auwälder und feuchte Säume und damit ist es hier im Waldgarten genau an der richtigen Stelle. Hier einmal die gesamte Pflanze mit ihren originell anmutenden Wurzelknöllchen.




Ab Ende Mai soll sich das Kraut wieder zurückziehen. Das habe ich selbst noch nicht beobachtet, werde aber in diesem Jahr einmal darauf achten.

Diese Heilpflanze hat eine spannende Geschichte. So wurden die kleinen weißen Brutknollen (Bulbillen), die sich an den Blattachseln befinden, zu Mehl vermahlen und zu einem wohlschmeckenden Brot verbacken. In Notzeiten konnten die Menschen so mittels des Scharbockskrautes überleben. Es wird deshalb u.a. auch Himmelsgerste oder Himmelsbrot genannt.

Im Waldgarten freue ich mich über diesen natürlichen Bodendecker an manchen Stellen, zumal das Scharbockskraut darüber hinaus als Heil- und Würzpflanze genutzt werden kann.


Goldregenblüte 2008

Freitag, 26. März 2010

Winterschäden und erstes Blühen

Zahlreiche Schäden hat dieser strenge Winter mit sich gebracht. Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) vorm Haus und auch an der Terrasse trägt nun viele braune Blätter.



Bei diesem Strauch habe ich immer gerätselt. Wir hatten ihn schon in unseren vorigen Gärten zu Gast. Er erscheint von selbst. Nehme an, daß es sich hierbei um den myrtenblättrigen Ilex (Ilex aquifolium 'Myrtifolia') handelt. Ich mag ihn weniger, er sticht extrem, man kann ihn kaum berühren.


langgestreckte Vinca minor-Beete unterwachsen die Randbepflanzung unseres Waldgartens.


Und jetzt zeigen sich nicht nur erste Knospen der herrlich blauen Blüten


sondern auch schon die begehrten blauen Blüten selbst


diese sind neben den Krokussen und den Duftveilchen, die jetzt erscheinen, die bisher einzigen blühenden Pflanzen im Waldgarten.


Die Veilchen verwildern im Waldgarten auf dem ehemaligen Rasen und anderswo und bilden große Teppiche - die jetzt beginnen, himmlisch zu duften. Ein Veilchen ist in der Tat ein "olfaktorisches Gedicht"!

Nachtrag am 23.05.2013 aufgrund eines Kommentares leider von "Anonym":

Dann dürfte dieses aber der myrtenblätterige Stech-Ilex sein, den ich vor kurzem in unserer Innenstadt entdeckte?





Donnerstag, 25. März 2010

Der Vorgarten

Beginne ich also mal beim Vorgarten, der als solches nicht Wald zu nennen ist. Er ist leicht hügelig, zur Straße hin abfallend. Auch hier hohe alte Bäume, u.a. ein Walnußbaum, Tannen ...

Wer hier wohl den Zweig-Abwurf verursacht hat? Ich nehme an, Vögel, z.B. Raben, die die Zweiglein zwecks Nestbau von den Bäumen zupfen.



Krokusse im Vorgarten zwischen Immergrün Vinca minor - Hummelbesuch war auch schon da



Sogar in der Nähe des Fahrradständers hat sich ein einsamer Krokus angesiedelt.
Die Kiefernadeln dienen dazu, trockenen Fußes den Weg entlanggehen zu können.
Daher bleiben sie ganzjährig in dem Bereich liegen. Praktische Natur!
Anderenfalls wäre da nackter oder mit Wildkraut überwuchter Boden
bzw. müßte ein steinerner Weg angelegt werden.



Am Fuße eines Ahorns wachsen Leberblümchen sowie Vinca minor.

Mittwoch, 24. März 2010

Erster Eintrag


Das Foto zeigt unseren herrlichen Duftschneeball Mitte April 2007

Nun habe ich es doch getan und werde mit der Zeit einige Sachen von da nach hier holen. Nachdem "Waldgarten" leider schon vergeben war, nun also "Mein Waldgarten".
Dieser Blog ist auch eine gute Möglichkeit, als Gedächtnisstütze zu dienen. Denn wie leicht vergißt man, wo welche Pflanzen in welchen Farben ansässig sind. Und auch bei Pflanzenfragen (Arten, Namen ...) ist ein Garten-Blog eine gute Möglichkeit des gegenseitigen Austauschs.

Montag, 22. März 2010

Eislicht


Die eisigen Sonnenstrahlen nahm ich am 5.3.2010 um 11.40 h auf.

Am 9.3.2010 unternahm ich gegen 17.02 einen Waldspaziergang, während die Sonne den Schnee so herrlich rosa färbte.


Bäume wie Staketen . . . 








Frühmorgens sind die Wiesenpflanzen noch bereift, nur wenig später löst sich der Reif in Wohlgefallen sprich Wassertröpfchen auf.



Wann kommt endlich der Frühling?